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Au oder Zainwörth

Die Au ist ein flacher Landstrich zwischen der Donau und dem Aubach in einer Höhe von 240 Metern.
Dieses Gebiet war durch Jahrhunderte großen Überschwemmungen ausgesetzt. Solche Überschwemmungen waren besonders in den Jahren 1630, 1682, 1698, 1721 (das Haus im "Elend" wurde weggerissen), 1736 (Kling erlitt großen Schaden), 1760 (große Schäden in Gauning), 1787 zu Allerheiligen, 1823, 1862, 1882, 1890 Und 1892.
In böser Erinnerung sind den Auern die Überschwemmungen der Jahre 1954 und 1965, die große nachhaltige Schäden verursachten. Das Vieh der kleineren Wirtschaften wurde auf sogenannten "Mutzen" in Sicherheit gebracht und bei Nachbarn in ungefährdeter Lage eingestellt, größere Anwesen besaßen einen "Auftrieb ", ein scheunenartiges Gebäude, in dessen erstem Stockwerk das Vieh während der "Gieß" war.
Seit dem Bau des Donaukraftwerks Wallsee-Mitterkirchen, der auch in die Aulandschaft unserer Gegend einschneidende Veränderungen brachte, gehören jene bösen Zeiten endgültig der Vergangenheit an, durch den neuen erhöhten Damm ist die Ortschaft Au nun geschützt vor solchen Naturkatastrophen, wie sie seit Menschengedenken dort fast alltäglich waren.
Doch kaum waren diese Zeilen zu Papier gebracht, trat ein Ereignis ein, mit dem niemand gerechnet hatte. Ein "Jahrhunderteregen" ging am Wochenende des 19.-20. Juli über Österreich nieder (von Sonntag früh bis Montag früh fast 58 Liter pro Quadratmeter). Die Folgen waren ein gewaltiges Ansteigen der Flüsse und schwerste Überschwemmungen. Dem Druck der ungeheuren Wassermassen hielt der kleinere der beiden Donaubegleitdämme nicht stand und brach in einer Breite von etwa 30 Metern.
Von diesem Zeitpunkt an ergoß sich das Hochwasser über die Au, binnen weniger Stunden stand das Wasser stellenweise bis zu einem Meter hoch, 60 Häuser waren von der Umwelt abgeschnitten. Die Bewohner, die Feuerwehren Thürnbuch-Au und Strengberg, benachbarte Wehren sowie viele freiwillige Helfer hatten alle Hände voll zu tun, mit Traktoren und Anhängern das Vieh zu evakuieren, Landwirte aus der Umgebung nahmen die Tiere auf.
Schwieriger war es, den geborstenen Damm zu schließen, neben den Feuerwehren und
Privaten Hilfskräften wurden Pioniere des Bundesheeres eingesetzt, mit Hilfe Tausender von Sandsäcken konnte der Schaden ausgebessert werden.
Infolge der guten Organisation und Zusammenarbeit bei der Bewältigung dieser unvorhergesehenen Hochwasserkatastrophe konnte rasch und wirksam geholfen werden, die endgültigen Schäden an den Fluren, den Gebäuden, aber auch dem Wild lassen sich noch nicht abschätzen.

Die Au erscheint 1435 als "werd" und hieß früher "Zainwörth", erst später Au. 1498 floß
die Zainwerd, der Engel- oder Aubach, in einen Arm der Donau, der in der Nähe des Berghanges seinen Lauf hatte. Die jetzige Au war damals also eine Insel, und erst im 18. Jh. verlandete dieser Teil. (Der Name der Schiffmühle zeugt von dieser Zeit.)
1542 besaß die Pfarrkirche Strengberg 3 Holzstätten in der heutigen Au, 1660 gehörten 28 Häuser zur Herrschaft Burg Enns, 6 zu Wallsee, 4 zu Baumgartenberg, I zu Spielberg und 7 zu Achleiten.
Die Kapelle zu "Maria Heimsuchung" besitzt eine schwarze Marienstatue, der Turm enthält 2 Glocken.
1825 brachte Pfarrer Prinz vor das bischöfliche Konsistorium die Bitte wegen Erbauung einer Dorfkapelle in der Au. Die Gemeinde bestehe aus 289 Personen, sei von der Pfarrkirche bis 1 ½ Stunden entfernt, man höre das Läuten nicht. Die Bitte wurde aber abgelehnt. 1829 wurde der Bau von bischöflicher Seite bewilligt, jetzt versuchte aber die Herrschaft Achleiten den Bau zu verhindern, das bereits begonnene Mauerwerk wurde wieder abgetragen.
1832 begann man auf dem Grund des Johann Wolfslehner, am Hanshieblgute, Untertan der Burg Enns, mit Erlaubnis des Herrschaftskontrollors, aber ohne Wissen des Pfarrers eine Kapelle zu bauen. Um 1847 kam die schwarze Muttergottes in die Kapelle.
1851 waren der Bezirkshauptmann von Amstetten und der Bürgermeister von Strengberg in der Au wegen des Baues einer neuen und größeren Kapelle, der Bischof gab seine Bewilligung, und so wurde eine Kapelle von 8 Klaftern Länge und 3 Klaftern Breite erbaut, gewölbt und mit Ziegeln gedeckt.
Die Au war in den Jahren 1922 bis 1972 eine selbständige Gemeinde und wurde mit wirkung vom 31.12.1971 im Rahmen der Gemeindezusammenlegungen in NÖ Strengberg als 6. Katastralgemeinde zugeordnet.

Auszug aus: "950 Jahre Strengberg" von Christine Ziervogl



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