Die Natur als Klassenzimmer
Ganzheitliches Lernen unter Einbezug der Natur
Die Natur erhält als Erfahrungs- und (Er-)Lebensraum eine hohe Bedeutung. Sie bildet den Rahmen und den Hintergrund, der von den TeilnehmerInnen mit (symbolischen) Bedeutungen versehen wird. Natur wird als analoges Lernfeld gesehen und kann dazu genutzt werden, wiederkehrende Muster der Person, nach denen sie ihr unmittelbares Beziehungsfeld konstruiert und erlebt, zu verdeutlichen. Als „ naturbezogene Interventionen“ werden angeführt: die Nutzung von Natur als analoges Lernfeld, Kontaktarbeit, Dialogarbeit, Identität sowie Identifikation und Natur als intensivierende Umgebung.
Das Lernen ...
... findet auf allen Ebenen der Persönlichkeit statt: körperlich, emotional, kognitiv; durch Handeln, Reflektieren, Umsetzen und Vertiefen.
Zur Aufarbeitung der Erlebnisse und Erfahrungen werden Methoden der pädagogischen Gruppenarbeit eingesetzt.
Die Ziele, Inhalte und Strukturen der Veranstaltung werden mit dem Auftraggeber und den TeilnehmerInnen vereinbart --> Arbeitsauftrag.
Die Möglichkeiten des Ansatzes reichen vom sozialen Lernen über Persönlichkeitsentwicklung bis zu Teamentwicklung und themenbezogenen Projekten.
Ziele für die sich der Ansatz besonders eignet (Persönlichkeitsentwicklung):
... Erhöhung der Selbstwirksamkeit
... Verbesserung von Selbstvertrauen und Selbstwert
... Erkennen und Wahrnehmen von eigenen Bedürfnissen und Zielen
... Umgang mit Belastungen und Konfliktsituationen verbessern
... Steigerung der Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit
... Erhöhen des Verantwortungsbewußtseins für sich und andere
... Kennenlernen von Funktionen und Rollen in einer Gruppe
Exemplarische Auflistung einiger Methoden:
... Wahrnehmungsübungen (sich selbst, andere, Körper, Natur)
... Körperübungen
... Vertrauensübungen
... Kooperationsaufgaben
... Aufgaben, die sich an die Einzelperson richten, jedoch mit Unterstützung der Gruppe durchgeführt werden
... High Events ( Pamper Pole, Überquerungen, Seilbrücken, Abseilen)
... Orientierungsaufgaben
... Wanderung mit Biwak
... Guppenpädagogische Aufarbeitungsmethoden
Warum in der Natur:
Die Arbeit in der Natur ermöglicht eine Konfrontation mit einer „scheinbar objektiven“ Realität. Die TeilnehmerInnen lernen, sich in der Gruppe zu organisieren und mit den äußeren Widerständen der Natur durch Auseinandersetzung mit sich, der Gruppe und den „natürlichen Anforderungen“ umzugehen.
Die Natur stellt für die TeilnehmerInnen ein neues, herausforderndes Umfeld dar. In subjektiv erlebten Risikosituationen ( objektiv wird das Risiko minimal gehalten, es besteht beispielsweise das Risiko naß zu werden oder nicht durchzuhalten) können die TeilnehmerInnen ihre Handlungs- und Entscheidungsfähigkeiten kennenlernen. Der Lebensraum Natur ist dabei als ergänzende oder alternative Lernchance zu sehen. Bei den Aktivitäten steht nicht Action im Vordergrund, sondern es sind oft die „kleinen Erfahrungen“, die die TeilnehmerInnen berühren und bewegen.
Durch Bewegen und Erleben in der Natur können durch den Zusammenhang von äußerer und innerer Natur Aspekte wie Körpererfahrung, Körperbewusstsein u.ä. gezielt angesprochen werden.
Wissen und Können:
Aneignung von Fähigkeiten und Fertigkeiten durch aktive Auseinandersetzung (learning by doing)
Eine Änderung des Verhaltens kann nicht theoretisch erfolgen, sondern nur über das konkrete Tun. Teamarbeit lernt man am besten durch (reflektiertes) Arbeiten im Team, ebenso das Führen von Teams.
Wo haben Sie Ihre wichtigsten Lernerfahrungen gemacht?
In der Schule? Auf der Uni? Durch das Lesen von Büchern?
Oder lautet Ihre Antwort, in der Praxis – im täglichen Job?
Das Lernen von Verhalten „im täglichen Job“ kann eine sehr kostenintensive Sache sein. Daher lohnt sich der Einsatz von gezielten Übungen im sicheren Labor.